Das fertige Mural von ZOER für STADT.WAND.KUNST
Das Mural “Avancée sur la mer” in K3
Was lange währt, wird endlich besonders gut: Nachdem im Juli 2020 das Mannheimer Gastspiel des Franzosen ZOER aufgrund der Pandemie verschoben werden musste, ist es nun endlich vollbracht: Gemeinsam mit seinen Assistenten Dr. Colors hat ZOER die architektonische Herausforderung der dreiteiligen Fassade der Beratungsstelle des Drogenverein Mannheim e.V. in K3,11-14 gemeistert. Über zwei Gebäude hinweg erstreckt sich ZOERs harmonisches Farbspektakel – dominiert von einem leuchtend orange-violetten Komplementärkontrast. Farbe ist für ZOER die Basis allen kreativen Schaffens und ganz offensichtlich sein spezielles Medium, um unsere Emotionen anzusprechen.
Das Mural zeigt die mehrteilige Szenerie eines belebten Luxusresorts; künstlich eingebettet in eine ursprüngliche, weitläufige Landschaft. Wo ZOER sonst insbesondere für die Darstellung von Relikten unserer Industriegesellschaft bekannt wurde, wählt er für Mannheim eine landschaftliche Motivik. Das Sujet spiegelt nicht nur seine persönliche Rückbesinnung zur Natur – gerade in Zeiten eines Lockdowns –, sondern auch gesellschaftskritische Intentionen des studierten Produktdesigners. Mit „avancée sur la mer“, so der Titel des Murals, liefert ZOER auf überdimensionaler Leinwand Denkanstöße: Wir sollten in Allianz mit der Natur leben. Sie nicht zu beherrschen versuchen, denn sie könnte sich eines Tages den Raum und die Freiheit zurückerobern, die wir ihr durch unsere groben Eingriffe genommen haben. Rollt da nicht am Horizont bereits eine riesige Welle ungeahnter Konsequenzen auf die Luxusurlauber*innen zu? Am besten selbst mal genau hinschauen!
Titel: “Avancée sur la mer”
Fotos: Alexander Krziwanie / STADT.WAND.KUNST
Das Mural von ZOER entsteht in Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Dr. Hans Riegel-Stiftung, die mit ihrem
operativen Projekt „WALLS OF VISION“ ebenfalls die Kunst im öffentlichen Raum fördert. Das Projekt wurde vom Fonds Soziokultur e.V. gefördert.