OPEN URBAN ART EXCHANGE

OPEN URBAN ART EXCHANGE

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Street Art ist als barrierefreie Kunst im öffentlichen Raum eine der aufstrebendsten Kunstrichtungen unserer Zeit – weltweit! Dennoch ist die Street-Art-Szene national sowie international in der zeitgenössischen Kunstszene trotz höchster Qualität, Aktualität und Reichweite stark unterrepräsentiert und nicht ausreichend gefördert, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen.

Hierfür sind dringend professionelle Strukturen wie Verbände oder nachhaltige Netzwerke nötig, um generiertes Wissen und Kompetenzen einzelner Akteur:innen und Institutionen zu bündeln und neue Synergien entstehen zu lassen.

Darum lädt STADT.WAND.KUNST vom 6. bis 8. Oktober 2023 zum OPEN URBAN ART EXCHANGE ein. Vertreter:innen von nationalen und internationalen Street-Art-Projekten und -Festivals kommen erstmals in Mannheim zusammen, mit dem Ziel, für und mit Kunst- und Kulturschaffenden eine Plattform für Austausch und Kooperation zu realisieren, um nachhaltig die Netzwerkbildung zwischen Künstler:innen und Veranstalter:innen zu fördern sowie Informations- und Erfahrungsaustausch zu ermöglichen.

In Austauschformaten und Panel Talks werden die aktuellen Themen und Bedarfe der Street-Art-Szene und ihrer Akteur:innen genauer erforscht und Zukunftsperspektiven entwickelt.

Teilnehmen werden Künstler:innen und Organisator:innen aus unter anderem Finnland, Jordanien, den Niederlanden und Deutschland. Alle Veranstalter:innen, Kurator:innen und Street-Art-Interessierte sind herzlich eingeladen teilzunehmen und eigene Perspektiven einzubringen.

PROGRAMM

Mittwoch, 04.10. – Sonntag, 08.10.2023

Mural Painting 

@ Spinelli Sports Gym / Spinelliplatz 4 / 68259 Mannheim

mit BARBARA HELMER (Rotterdam), DALAL MITWALLY (Amman), JUSSI27 (Helsinki)
+ Local heroes: CEON, CZOLK, JENS RICHTER, MEINER, PEREZ DTA 
+ Special Guests

Donnerstag, 05.10. – Sonntag, 08.10.2023

Mural Painting: GOLDEN GREEN

@ Mittelstraße 40 / 68169 Mannheim

Moritz Green aka GOLDEN GREEN fing im Alter von 12 Jahren an, Graffiti zu sprühen und hat seitdem nie wieder aufgehört. Seine Lieblingslektüre waren Atlanten, Karten von unserem Sonnensystem, der Globus und sein meridianes Raster, Stadt- und U-Bahnpläne und die farbigen Legenden zur Erklärung. All das fasziniert ihn auch heute noch. Die gesammelten Eindrücke der grafischen Symbole und Visualisierungen zugrunde liegender Strukturen und Systeme sind das verbindende Element in der abstrakten Formensprache seiner künstlerischen Arbeit. In seinen Werken lassen sich immer wieder figurative Zuweisungen finden, die aus der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Thema resultieren. GOLDEN GREEN absolvierte ein Studium zum künstlerischen Gebrauchsgrafiker in Hamburg, wo er lebt und arbeitet. Seine Werke wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland gezeigt.

Samstag, 07.10.2023, 10 Uhr

“Represent Represent“- Internationale Festivals stellen sich vor

(auf Englisch)

@ Studio Feuerwache / Brückenstraße 2 / 68167 Mannheim

Vertreter:innen der internationalen Projekte und Festivals stellen sich und Ihre Arbeit vor, sprechen über Ziele, Probleme und zukünftige Bedarfe.

Mit dabei sind:
ALL CAPS Rotterdam, Holland
Baladk Street Art Festival Amman, Jordanien
DUK Festival Čačak, Serbien
Helsinki Urban Art, Finnland
Stadt.Wand.Kunst Mannheim, Deutschland

Samstag, 07.10.2023, 14 Uhr 

Keynote Hombre SUK „Don’t forget Graff!“
mit anschließendem Gespräch

(auf Englisch)

@ Studio Feuerwache / Brückenstraße 2 / 68167 Mannheim

Der in Mannheim geborene HOMBRE SUK alias Pablo Fontagnier gilt als einer der beliebtesten Graffiti-Artists Deutschlands. Seine unverwechselbaren Character führten ihn inzwischen in nahezu alle wichtigen Graffiti-Metropolen und er ist ein beliebter Gast auf den bekanntesten Urban-Art und Graffiti Festivals weltweit.
Seine STICK UP KIDS-Crew (SUK) vereint einige der bekanntesten Graffiti-Artists Deutschlands und gilt auch international zu den herausragenden Crews in Style und Technik. BEIM OPEN URBAN ART EXCHANGE bricht HOMBRE SUK eine Lanze für Graffiti und plädiert für mehr Auseinandersetzung mit den Wurzeln der heutigen Mural Art und für mehr Freiräume für die wichtige Subkultur Graffiti.
“Murals sind im urbanen Raum nicht mehr wegzudenken. Street Artists werden weltweit Plattformen geboten, um ihre Artworks großformatig der Öffentlichkeit zu präsentieren und die Silhouette der Stadt nachhaltig mitzugestalten. 

Genau das tun Graffiti Writer seit über 50 Jahren. Ungefragt. Ungefiltert. Verboten und oftmals ungeliebt. Und doch haben sie so die Grundlage für die heutige Street Art Szene geschaffen. Nun werden die Früchte dieser Saat geerntet, doch überraschenderweise finden sich nur sehr wenige Graffiti an den Fassaden dieser Welt. Bei weitem nicht alle Muralisten und Street Art Organisationen haben sich mit der Graffiti Kultur beschäftigt, haben diese selbst durchlaufen oder halten die Fahne für sie hoch. Street Art wird heutzutage eher als Alibi genutzt, um sich mit dem sperrigen Thema Graffiti nicht beschäftigen zu müssen. 
Wenn wir Kunst zulassen und fördern im öffentlichen Raum, dann natürlich kuratiert, aber nicht auf einem Auge blind. 
Kunst darf und muss schon immer auch sperrig sein und anecken dürfen. Gefällig ist einfach, Graffiti ist dies nicht.”  Hombre SUK

Samstag, 07.10.2023, 15 Uhr 

Keynote Laura Knobloch:  “Was bedeutet nachhaltige Kultur?“ 

(auf Englisch)

@ Studio Feuerwache / Brückenstraße 2 / 68167 Mannheim

Der Klimawandel, Wetterkatastrophen und Umweltverschmutzung sind Themen, die unsere Zeit prägen und nicht nur die Politik und die Wissenschaft beschäftigen. Auch in der Kulturszene wächst das Bewusstsein für die dringende Notwendigkeit nachhaltigen Handelns. Die Frage, wie wir in der Street Art Szene nachhaltig und ressourcenschonend arbeiten können, wird immer lauter gestellt. Doch Nachhaltigkeit ist mehr als nur Umweltschutz; sie umfasst auch soziale und ökonomische Aspekte, die nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Laura Knobloch, Transformationsmanagerin für Nachhaltigkeit, wird eine kurze Einführung in das Thema geben. Sie wird erläutern, wie nachhaltiges Arbeiten in der Kunstszene gelingen kann und welche konkreten Schritte notwendig sind, um einen positiven Einfluss auf die Umwelt, die Gesellschaft und die Wirtschaft zu nehmen.

mit anschließendem Panel Talk:

“Nachhaltigkeit in der Street Art“

mit Laura Knobloch, Anna Lafrentz und Dalal Mitwally, 
moderiert von Muath Iseid

(auf Englisch)

Laura Knobloch ist Expertin für Nachhaltigkeit und Umweltmanagement. Sie spezialisierte sich an der Humboldt-Universität zu Berlin auf die Erforschung von Klimaanpassung und Ressourcenmanagement.
Seit Jahren beschäftigt sie sich wissenschaftlich, beruflich und ehrenamtlich mit Fragen und Problemen an der Schnittstelle von Mensch und Natur. 
Beim Enjoy Jazz Festival ist sie für das Transformationsmanagement zuständig und glaubt an die entscheidende Rolle der Kultur in der Entwicklung einer zukunftsfähigen Gesellschaft.

Anna Lafrentz ist studierte Kunstvermittlerin, arbeitet freiberuflich als Projektmanagerin, Produktionsleitung und Kuratorin im Kunst-, Musik- und Kulturbereich. Ihr Fokus ist eine feministische Perspektive verbunden mit radikaler Ehrlichkeit um den gesellschaftlichen Prozess zu mehr Gerechtigkeit voranzutreiben. Wohnhaft in Hamburg reist sie gern mit Street Art- und Musikprojekten um die Welt. Gemeinsam mit Hera von Herakut initiiert sie aktuell ‚sisterpool‘.

Dalal Mitwally ist eine jordanische Künstlerin, die zwischen Rotterdam und Amman ansässig ist. Ihr Antrieb besteht darin, Dialoge im öffentlichen Raum durch ihre Interventionen in der öffentlichen Kunst zu schaffen, insbesondere durch groß angelegte Murals. Bei der Entwicklung von Ideen für ihre Wandgemälde basiert ihre Arbeit stets auf umfangreicher Recherche. Mit ihren Werken will sie von Begebenheiten und Menschen erzählen, die ihr Arbeitsumfeld umgeben.

Text: Jaqueline Mellein; Grafik ©STADT.WAND.KUNST